Am Mittwoch gibt es eine Sondersitzung im Landtag zum Thema Nürburgring Bankrott. Kurt Beck hofft ja auf Olympia, aber so wirklich hat das nicht vom Thema abgelenkt.
“Landtagspräsident Mertes hat sich zu der Einberufung des Landtags entschlossen, weil er der Auffassung ist, dass wegen der Bedeutung der Thematik der Landtag die Gelegenheit zur unmittelbaren Information seitens der Landesregierung und zur Debatte haben sollte.
Auf deutsch heißt das: unter’n Teppich kehren hat nicht funktioniert,
die Wellen schlagen meterhoch und mit der Brisanz der gefährdeten ISB
kommt nochmal Sturm auf. Statt Ferien jetzt wieder Schönreden und
Verharmlosen versus Anklagen und in die Pfanne hauen.
Bringt dem Nürburgring natürlich garnichts - im Gegenteil. Hat jemand
in letzter Zeit irgendwo etwas von Nordschleife, Denkmal, kulturellem
Erbe oder Breitensport gehört? Siehste. Nur von Investoren, Assets und
Wertfeststellung ist die Rede.
Daß diese historische Strecke quasi die komplete Entwicklung des
Automobils begleitet hat und weltweit große Sorge umgeht, daß der
artgerechte Erhalt gefährdet ist - scheint den dafür Verantwortlichen
völlig egal. Vielen Dank auch.
Wer jetzt meint so eine Sondersitzung sei doch nichts Besonderes: das ist die Erste dieser Form in einer Sommerpause seit 1960.
Das passt dann prima zur Nürburgringinsolvenz, das ist die Erste seit 1927 :/
Der SWR verschiebt extra sein Programm und steigt live mit allem ein, was es gibt: Web, TV und Radio.
Die WELT bereitet schonmal die Grundlagen:
Land unter in Rheinland-Pfalz.
Kurt Beck startet in 3 Wochen auch seine traditionelle Journalisten-Zulaber-Tour Sommertour. Würde zeitlich doch viel besser als Abschiedstour passen.
Wilhelm Hahne greift das Thema auch nochmal auf und verlinkt auf einen seiner archivierten Artikel von 2010.
Denn nach wie vor ist unbeantwortet, warum der Steuerzahler Kai
Richter sein gefaktes Eifeldorf abgekauft hat. Das wäre doch bei ihm
viel besser aufgehoben! Und zu was für einem horrenden Preis. Genau
wurde die Summe nie genannt, aber es müssten über 80 Mio Euro sein - die
damaligen Schulden, die erlassen wurden.
Gekauft von einer Firma - nämlich der Nürburgring GmbH - die nur 2,5 Jahre später Insolvenz anmelden muss.
Viel Geld für eine hässliche Fehlkonstruktion und der Todesstoß für
eine sowieso schon überschuldete Landesgesellschaft. Wer kommt auf
solche Ideen und warum? Und wieso klicken da keine Handschellen? Achja …
Rheinland-Pfalz - Wir machen’s einfach.
In Gedenken an die Nürburgring GmbH - das war ihr Geschäftszweck:
Die Förderung des Kraftfahrzeugwesens und des Motorsports mit dem Ziel, zur Verkehrsertüchtigung der Fahrer, technischen Verbesserung der Fahrzeuge und damit zur Sicherheit auf den öffentlichen Straßen beizutragen. Zugleich soll durch den Betrieb der Rennstrecken “Nürburgring” und ihrer Einrichtungen der Fremden- verkehr im Eifelraum gefördert werden. Die Gesellschaft verwaltet die Rennstrecken sowie ihre sonstigen Anlagen und Liegenschaften.
Den hat sie viele Jahrzehnte wunderbar erfüllt - bis ehrenwerte
Politiker, Investoren, Gutachter [ hier eine passende Bezeichnung nach
Wahl einsetzen ]- und viele kleine Helferlein meinten, sie müssten
“gestalten”. Die sind übrigens alle ganz kleinlaut geworden, nachdem das
jetzt final abgeschlossen ist. Um dann früher oder später wieder ganz
unverschämt und ohne jedes Schamgefühl ihr Fähnchen in den Wind zu
hängen. Einige haben schon angefangen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen